Junger Chor Stuttgart e.V.: Der JuCo stellt sich vor
Der Junge Chor Stuttgart e.V., kurz „JuCo“ genannt, ist ein gemischtes Chorensemble für junge Erwachsene. Er wurde 1967 aus einer Gruppe von Schülern und Studenten als Jugendchor des Stuttgarter Chorverbandes gegründet und hat sich inzwischen zu einem eigenständigen Verein entwickelt. Geprobt wird einmal wöchentlich im Musiksaal des Fanny-Leicht-Gymnasiums in Stuttgart-Vaihingen.
Charakteristisch für den Chor ist die Erarbeitung eines bewusst vielseitigen Repertoires aller Musikstile und -epochen, welches klassische und geistlich-oratorische Werke umfasst, aber auch Gospelmusik sowie folkloristische bzw. „junge“ Pop-Stücke mit einschließt. Gleichermaßen sind auch die beständige Pflege einer anspruchsvollen Klangqualität, welche durch kontinuierliche Einzel- und Gruppenstimmbildung unterstützt wird, sowie regelmäßige Chorreisen und "außerchorische" Vereinsaktivitäten fester Teil des Chorkonzepts. Letzteres ist den SängerInnen besonders wichtig, da sie der Auffassung sind, dass sich eine wirkliche Chorgemeinschaft nicht nur positiv auf das gemeinsame musikalische Schaffen, sondern zweifellos auch auf den Chorklang und damit das Hörerlebnis des Publikums auswirken. Damit hat das Ensemble ein grundlegend anderes Selbstverständnis als z.B. die in der Musikszene inzwischen zahlreichen Projektchöre.
Alle o.g. Grundprinzipien der Chorarbeit sind in ihrer Kombination für einen Laienchor eher ungewöhnlich und machen daher den JuCo in der hiesigen Chor-Landschaft tatsächlich einzigartig. Sie sorgen zugleich für einen beständigen Zulauf an jungen Stimmen in allen Registern, so dass trotz reger Fluktuation die Zahl der Aktiven mit ca. 40 Sängern über die Jahre stets bemerkenswert konstant blieb.
Unter der Leitung seines insgesamt vierten Chorleiters Paul Theis hat das Ensemble insbesondere im Bereich der A-Capella-Literatur sein Repertoire erheblich erweitern und seinen Chorklang merklich verfeinern können. Entsprechende Würdigung erhielten die gesanglichen Leistungen mit Preis-Auszeichnungen, u.a. beim Landes-Chorwettbewerb in der Kammerchor-Kategorie. Regelmäßige Einladungen zu renommierten Musikreihen erhält der Chor u.a. nach Esslingen (Stunde der Kirchenmusik), Tübingen (Motette), Kirchheim/Teck (Orgelnacht) oder an den Bodensee (Mainau-Melodie).
Der JuCo ist immer wieder gern auf Konzertreisen im In- und Ausland unterwegs und gastierte so bereits u.a. in der St. Patrick's Cathedral von Dublin, der Berliner Gedächtniskirche und der Felsenkirche in Helsinki. Seine letzten Chorreisen führten ihn nach Aachen bzw. im aktuellen Jahr war er in Hamburg unterwegs.
In seiner Heimatstadt musiziert der Junge Chor Stuttgart regelmäßig im Cusanus-Haus bzw. Augustinum, in befreundeten Stuttgarter Kirchen (St. Fidelis, Liebfrauen oder Hoffnungskirche), bei den Chortagen oder bei seinen traditionellen Adventskonzerten in der Heslacher Matthäuskirche sowie auf dem Stuttgarter Weihnachtsmarkt im Innenhof des Alten Schlosses.
Der Chor, der schon einmal als 'Methusalem der jungen Chöre' bezeichnet wurde, hat im Jahr 2017 sein - als junger Chor gewiss beachtliches - 50-jähriges Bestehen gefeiert. Einen musikalischen Höhepunkt im Jubiläumsjahr bildete ein Doppel-Konzert zum Oratorium 'Paulus' von F. Mendelssohn-Bartholdy, das auch bei der Presse ausgezeichneten Anklang fand.
Experimentierfreudig zeigt sich der Chor bei seinen Aufführungen an ungewöhnlichen Konzertstätten, so z.B. bei einer Flashmob-Aktion mitten im Hauptbahnhof von Helsinki wie auch zuletzt bei Konzerten vor bzw. in der Grabkapelle auf dem Stuttgarter Rotenberg oder in der einzigartigen Atmosphäre der Nebelhöhle bei Reutlingen.
Das Programm des jährlichen Weihnachtskonzerts wurde in den letzten Jahren zunehmend ambitionierter und verfolgt dabei das Ziel, sowohl Vertrautes als auch Neuartiges miteinander zu verknüpfen. D.h. neben der Darbietung klassischer Literatur soll regelmäßig auch die Erschließung und Interpretation "neuer", zeitgenössischer Werke verfolgt werden.
So erklangen bereits zahlreiche modernere geistliche Werke, u.a.: 'Misa Criolla' von A.Ramirez, A.Pärts 'Magnificat-Antiphonen', 'Magnificat' von J.Rutter sowie weitere seiner Kompositionen aus dem Weihnachtszyklus 'Best Time of Year', Francis Poulencs Motetten 'Pour le temps de Noël', C.Schönherrs Groovige Version des 'Magnificat', E.Robertsons Neuinterpretation von 'Fanfares und Carols' oder auch das 'Swinging Christmas' von T.Gabriel (welches zusammen mit dem schwäbischen A-Capella-Ensemble Pepper & Salt aufgeführt wurde).
Im Rahmen der „klassischen“ Literatur gab der JuCo bereits z.B. die 'Marienvesper' von C.Monteverdi, die 'Weihnachtshistorie' von H.Schütz, den 'Messias' von G.F.Händel, J.S.Bachs 'Weihnachtsoratorium' und 'Johannespassion', J.G.Rheinbergers 'Adventsmotetten', A.Vivaldis 'Magnificat' und 'Gloria' Vertonungen sowie Mozarts 'Requiem' zum Besten.