Am Samstag, dem 15.12., findet unser Weihnachtskonzert in der Matthäuskirche in Stuttgart statt. In diesem Jahr widmen wir uns der lateinamerikanischen Chormusik zur Weihnachtszeit und deren Einfluss auf die europäische Tradition. Bevor mit der Missa latina von Bobbi Fischer das Hauptwerk des Abends erklingt, singen wir vier Weihnachtsmelodien, die in Südamerika gepflegt werden. Nach den Aufführungen der Misa Criolla von Ariel Ramirez im Jahr 2007 wagt sich das Ensemble damit erneut auf die Spuren südamerikanischer Klänge und Rhythmen. Die Vorbereitungen waren für SängerInnen und Dirigent herausfordernd. Jedoch überwogen Neugierde und Freude beim Erarbeiten des Repertoires. Wir hoffen sehr, dass sich das auf unser Publikum überträgt und Ihnen die Musik über das Weihnachtsfest hinaus im Ohr bleibt.
Tickets können über diese E-Mail-Adresse vorbestellt werden:
Ermäßigung gibt es für Schüler, Studierende und Azubis. Kinder unter 14 sind frei. Die Karten werden auf Ihren Namen an der Abendkasse hinterlegt.
Missa latina von Bobbi Fischer:
Der Auftrag zur Komposition der Missa latina ging von der Landesakademie Ochsenhausen an Bobbi Fischer, der eine vollständige Messvertonung für den in bis zu 8 Stimmen geteilten Chor, Solo- Sopran und eine Band vorlegte. Das Wort „latina“ bezieht sich dabei auf die musikalische Stilistik, die sich an lateinamerikanischen Rhythmen orientiert und Elemente des Tangos und Latin Jazz neben Instrumental-Improvisationen verwendet.
Die europäische Tradition kommt aber auch zur Geltung: wie z.B. in Bachs Messe h-moll steht zu Beginn ein großes akkordisches „Präludium“, auf das eine klug auskomponierte Fuge folgt. Das Gloria wird ebenfalls durch einen 8-stimmigen acappella Chor in homophoner Satzweise eröffnet. Fast ekstatisch am Schluss das „Amen“ (28 mal!). Den Text des Glaubensbekenntnisses (Credo) lässt der Komponist ohne jede Wiederholung, aber mit nah am Text komponierter Musik laufen.
Auch das Sanctus wird acappella eingeleitet. Das danach in zigfacher Wiederholung „Sanctus Dominus“ lässt die himmlischen Heerscharen im Latin-Stil daherkommen. Im Balladenstil zeigt sich die Musik zum Benedictus und anschließend wird nochmals das „Osanna“ wiederholt. Besondere Tiefe musikalischen Ausdrucks legt Bobbi Fischer im Agnus Dei auf. In fünffacher Wiederholung wird das „Dona nobis pacem“ (Gib uns deinen Frieden) vom Chor gesungen, während im Schlagwerk- Solo schroffe Klänge unterlegt sind, die an Gefechtslärm erinnern.
Es folgt ein für Messvertonungen doch sehr ungewöhnlicher Schluss, ganz nach dem Motto: Die Hoffnung auf Frieden stirbt zuletzt...